Zu Tode “ge-wellnesst”!

Ich war angekommen und stand nun in Mitten einer mir völlig unbekannten Umgebung, alleine und es war kaum jemand zu finden, der meine Sprache verstand. Bis ein älterer Mann mit einem warmen Lächeln auf mich zukam und mich begrüsste. Er würde mich nun bis zum Kloster begleiten und dafür sorgen, dass es mir rundum gutgeht und ich meine Zeit auf Sri Lanka geniessen kann. Ich war überwältigt von der Schönheit der Natur und all den neuen Eindrücken, die jetzt auf mich trafen. Ich fühlte aber auch, dass ich in guten Händen bin und die Vorfreude auf meinen kleinen Rückzug stieg in mir hoch…

So muss es nicht immer laufen und ein Retreat oder Wellness-Trip kann häufig einen unangenehmen Start und sogar ein lebensbedrohliches Ende haben.

Jedes Jahr strömen Tausende von Menschen in Retreat-Center, Klöster und Wellness-Hotels auf der Suche nach Erleuchtung, die New Yorkerin Kirk Brown war eine von Ihnen. Sie nahm an einem “Spiritual Warrior” Retreat mit James Arthur Ray teil und starb, neben zwei weiteren Personen, die genauso wie sie auf der Suche nach sich Selbst und spirituellen Erfahrungen waren. Mehr dazu findest Du hier.

Wieso schreibe ich diesen Artikel? Nicht, um Dir Angst zu machen oder die Negativ-Presse zu untertsützen…nein, keineswegs. Mir geht es um Aufklärung und darum, Dich dazu zu ermächtigen, auf Dich zu hören und ganz aufmerksam und bewusst zu bleiben, wenn Du Dich auf eine Reise begibst, die Dich zu mehr Ruhe, Stille und zu Dir führen soll…

Ich möchte Dir  6 Hinweise und Tipps geben, wie Du Dir sicher sein kannst, dass ein Retreat für Dich das passende ist und Dich wirklich zu dem Ziel bringt, mehr Ruhe, Erholung und spirituelles Wachstum zu erfahren.

 

1* Selbsthilfe als Statussymbol für Ego-Getriebene

Wieso treibt es eigentlich immer mehr Menschen zu diesen sogenannten Selbst-Hilfe-Retreats? Ich kann beobachten, dass es heutzutage immer mehr zu einem Status-Symbol geworden ist, ein Retreat zu besuchen oder Wellness zu betreiben. Menschen wollen durch ihr Bemühen um ihre persönliche Entwicklung Macht oder Überlegenheit signalisieren. Sollte es wirklich darum gehen? Bitte überprüfe Deine Motivation hinter einem Retreat-Wunsch und suche ganz genau und tief in Dir nach Deiner Intention dahinter…sonst wird dieser Rückzug nur Deinem Ego dienen.

 

2* Gefährliche Gurus

Ich habe bis heute auf all meinen Kloster-Besuchen durchwegs positive Erfahrungen gemacht und ich denke, dass dies auch damit zusammenhing, dass es in diesen Institutionen keinen Guru, Meister oder Lehrer gab, der die “Allmacht” hatte. Ich glaube nicht daran, dass wir Menschen der spirituell-revolutionären Neu-Zeit einen Guru benötigen oder jemanden, der uns im spirituellen Sinne irgendetwas vorschreibt. Besonders bedenkenswert finde ich es, wenn es nur spezielle Zeiten gibt, an denen sich der Guru zeigt und sich als “Prominenz” über die Schülerinnen/Schüler stellt….bitte! diese Zeiten sind vorbei. Der Guru, wenn es denn unbedingt einen geben muss, sollte zusammen mit allen übrigen speisen, meditieren und greifbar sein.

 

3* Lass Dir nichts vorschreiben.

Hier geht es mir darum, Dir deutlich zu machen, dass Du Dich nicht restriktieren oder kommandieren lassen darfst. Natürlich gibt es bei jedem Retreat oder Wellness-Center gewisse Zeiten und Pläne, die man einhalten sollte, aber sobald Dir jemand Essen und Schlaf verbietet, sollten bei Dir die Alarmglocken läuten. Ein Mensch, der unter Schlaf- und Nahrungsmangel leidet, ist extrem manipulierbar und biegsam. Dies wollen gewisse unseriöse Retreat-Center ganz bewusst herbeiführen. So kann das kranke Machtspiel des Guru durchgezogen werden.

 

4* Bezahlte und glückliche Mitarbeiter

Eines der ersten Dinge, die Du bei einem Retreat überprüfen solltest, ist, ob die Mitarbeiter bezahlt bzw. für ihre Arbeit auf irgendeine Art und Weise entlohnt werden. Denn in vielen Insitutionen, die von einem Guru regiert werden, arbeiten die Menschen nur aus Gefälligkeit zum Guru oder weil dieser sie manipulativ infiziert hat. Du kannst Dir vielleicht vorstellen, was das für eine Auswirkung auf die energetische Qualität des Hauses hat.

 

5* Lass Dir nichts einreden.

Es ist mittlerweile zu einem Trend geworden, mit Ritualen, die Tanz, Musik und auch Bewusstseins-verändernde Pflanzen miteinbeziehen, die inneren Dämonen auszutreiben. Werden diese Techniken jeodch nicht achtsam und und nicht zum richtigen Zeitpunkt ausgeführt, werden diese Dämonen nicht ausgetrieben, sondern nur geweckt und können den Menschen bis zum Wahnsinn treiben. Und die Krönung ist dann, wenn Dir der Therapeut sagt, dass das die Verletzungen und Traumatas aus Deiner Kindheit sind, die Du erlebt hast, die jetzt zum Vorschein kommen. Woher soll er dies bitte wissen! Also lass Dir nichts einreden…

 

6* Happy Start, happy end.

Wie ich oben bereits schrieb, hatte ich damals einen wundervollen Empfang am Flughafen von Colombo und dieser Moment war meine Rettung. Denn er gab mir die Sicherheit, dass für mich gesorgt wird und dass die Rahmenbedingungen für meine Retreat-Zeit bereits zu Beginn optimal waren. Und dies zog sich durch bis zum Ende dieser Zeit und mein gesamter Trip war einwandfrei organisiert. Es ist ungemein wichtig, abzuchekcen, wie die organisatorischen Bedingungen sind. Denn du solltest Dich zu keinem Zeitpunkt unsicher fühlen, denn das wird es Dir unmöglich machen, zur Ruhe zu kommen.
Nun hoffe ich, dass dieser Artikel etwas dazu beitragen kann, dass Menschen sicher und glücklich ihre Retreat-Zeit verbringen können. Dafür benötige ich Deine Hilfe. Bitte teile diesen Artikel mit Deinen Freunden, wenn er Dir gefällt.

Vielen Dank und alles Liebe!

Bahar

 

 

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Comments 4
  1. Liebe Bahar,
    danke, dass du – mal wieder – ganz offen über die manchmal erschreckenden Auswüchse auf dem spirituellen Weg sprichst! Gott sei Dank habe ich persönlich überhaupt nicht das Bedürfniss einem Guru zu folgen, und ich “rieche schon 100 Meter gegen den Wind”, wenn da irgendwas nicht stimmt…
    Auch dafür bin ich dankbar 😉
    Herzlichst, Stefanie

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