Der Schatten der digitalen Welt

Ich denke in letzter Zeit sehr viel darüber nach, wohin sich die digitale Welt hinbewegt. Ich beobachte die digitale Welt aus Facebook, Blogs, Instagram und so weiter und bin natürlich auch ein Teil davon. Trotzdem sehe ich einen Trend, der auch einen großen Schatten wirft. Dieser Schatten macht mich nachdenklich.

Verstecken.

Vielleicht geht es dir genauso? Vielleicht hast auch du ganz gemischte Gefühle, wenn du siehst, wie sich die Menschheit immer mehr hinter Iphones, Ipads und Laptops versteckt. Vielleicht macht es dir auch sogar ein wenig Angst, zu sehen wie die jungen Menschen ausserhalb von Facebook gar kein Leben zu haben scheinen? Vielleicht aber auch nicht. Trotzdem, lies’ weiter bitte. Ich glaube, das was ich schreibe, ist wichtig. Für uns alle.

Falsches Glück

Ich bin im Moment an einem wunderschönen Fleck Erde und ich genieße hier die Natur, das Meer, die Menschen und die Zeit, die ich mir schenke. Und ich beobachte mein Umfeld, das, was um mich herum geschieht. Heute sah ich eine Familie am Strand. Sie machten nicht unbedingt einen glücklichen Eindruck, torkelten vor sich rum, sprachen nicht miteinander. In dem Moment, in dem aber das Iphone gezückt wurde, um Fotos zu machen, setzten alle ihre glücklichsten Masken auf, sprangen umher und waren mit einem Schlag wie komplett veränderte Menschen. Kaum waren die Fotos geschossen, kehrten sie wieder zurück in ihren alten Zustand: antriebslos, unglücklich und traurig.

Ich weiß nicht, was in dieser Familie vorgeht und ich möchte in keinster Weise über andere Menschen, die ich nicht kenne, urteilen. ABER: solche ähnliche Szenen sehe ich sehr sehr oft.

Digitale Einsamkeit

Wir wollen eine heile und tolle Welt auf unseren Facebook Seiten und Instagram Profilen den Menschen servieren, innerlich “sterben” wir jedoch. Wir fühlen uns für einen Moment gut, wenn wir “Likes” oder nette Kommentare erhalten und kehren dann wieder zurück in unsere Einsamkeit. Was passiert da? Wo soll das alles hinführen?

Ich weiß es nicht. Ich beobachte einfach nur. Und ich sehe Menschen, die nur mit gesenkten Köpfen, buckeligen Körpern und nervösen Fingern auf ihre Handys starren. Kaum für ein paar Momente weggelegt, wird das Handy panisch wieder ergriffen – auf der Suche und voller Sucht nach diesen kleinen Belohnungs-Shocks. Ich weiß nicht, was da passiert, aber es macht mich nachdenklich. Dich auch?

Coach oder Hologramm

Und dann gibt es die Coaches und Trainer, die einen einzigen Online Kurs im Coaching-Bereich machen und dann sich mit ein paar Marketing-Tricks als “den Coach und den Trainer” präsentieren, der dein Leben ändern kann, nein sogar wird! Sie sind nicht durch die Feuerprobe von vielen Jahren Selbstdisziplin, Selbstausdruck und Erfahrungen auf der Bühne und mit Menschen gegangen. Nein. Sie saßen einfach nur hinter Ihrem PC und haben in den Bildschirm reingeschaut. Ich weiß nicht, wo das hinführen soll. Vor lauter Coaches wissen wir nicht mehr weiter – wer ist echt und wer ist einfach ein digital erschaffenes Hologramm.

Dann gibt es die verschiedensten Online-Kongresse und Online-Seminare. Wir verlernen, Menschen in die Augen zu blicken, uns zu zeigen in unserem ganzen Sein und nicht nur als Facebook-Profil. Tausende Blogs und digitale Experten, die fast über Nacht geboren werden und einfach auf diesen Trend aufspringen wollen – schnell ankommen, schnell, sehr schnell und noch schneller.

Ich liebe die digitale Welt, aber wir dürfen unsere Menschlichkeit nicht vergessen.

Bitte versteh’ mich nicht falsch. Ich liebe die digitale Welt und für mich ist das Internet ein Geschenk. Es ermöglicht mir, mit dir verbunden zu sein. ABER: ich will dich auch live sehen, ich will dir in die Augen blicken, deine Hände berühren und dich umarmen können. Oft werde ich gefragt, wieso ich so viele Seminare gebe und dass ich doch ausschliesslich im Online Bereich tätig sein sollte. Das wäre doch viel einfacher. Ich will und ich kann das nicht. Ich liebe das Internet, aber manchmal hasse ich es auch, weil es mich von dir entfernt, obwohl es uns auch verbinden kann, wenn wir es bewusst nutzen.

Ich habe mittlerweile einen kleinen Traum von mir wirklich gemacht – mein erster Online Kurs Chakras Project ist durchgestartet und ich kann nicht in Worte fassen, wie wundervoll es ist, mit all diesen Menschen diese Reise zu machen. Ich sehe hinter dem Internet ein Geschenk. Keine Flucht. Wenn das für dich auch so ist, gratuliere ich dir. Ich denke und fühle, dass das ein wunderbarer Weg ist das echte Leben mit dem digitalen Leben zu verbinden.

Wirklich dienen wollen.

Ich schreibe diesen Artikel, um dich, mich und uns alle für dieses Thema zu sensibilisieren. Ich freue mich so sehr, dass Menschen über die digitale Welt ihre Talente und Fähigkeiten schneller und einfacher mit der Welt teilen können. Und mit der passenden inneren Einstellung “wirklich dienen zu wollen” und stets an sich zu arbeiten, um dieses Meisterwerk des eigenen Selbst hervorbringen und ausdrücken zu können, können wir weiterhin wunderbar die digitale Welt für mehr Verbundenheit nutzen.

Ich danke dir.

Von Herz zu Herz,
Bahar

P.s.: erzähl mir unten in den Kommentaren, wie du das Ganze mit der digitalen Welt siehst. Ich freu mich darauf.

 

 

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  1. Also zur Digitalen Welt..Der Fluch ist daran rein von der Physis her das sie uns distanziert. Nur die heile Welt zeigt und hinter den Kulissen sieht es ganz anderst aus. Die wenigsten zeigen sich wie es wirklich ist. So zu sagen für das Ego. Niemand postet etwas wenns eim nicht gut geht oder etwas missfallt etc. und wenn man die Realität zeigt da schaut man weg oder drückt weiter. Das zeigt mir um so mehr das die Welt, die meisten Menschen sich in einer Illusion verkriechen. Alles eine Ilusion?! Der Segen es bringt Menschen näher die weit weg sind oder mit denen man eine Zeitlang die gleichen Interessen geteilt Kommunikation. Aber es soll und darf nie das persönliche ersetzen. Die emotionen das Reelle eines Menschen ist unersetzbar und einzigartig!! Es geht im Mainstream verloren..

  2. Was soll ich da noch sagen. Du triffst den Nagel voll auf den Kopf. Es stimmt mich auch immer traurig das zu sehen.
    Täglich erlebe ich folgendes.
    Ich bin draußen und Menschen laufen an mir vorbei. Ob jung oder alt. Ich grüße alle immer.
    Was geschieht? Sie schauen mich entsetzt an. Denken: kennt die mich?
    Oder. Sie hören und sehen mich gar nicht. Weil…. sie die Kopfhörer montiert haben und in ihr Handy schauen.
    Ich gebe nicht auf

  3. Vielen herzlichen Dank für diesen wundervollen Artikel. Es hat mein Herz berührt. Auch für mich ist es ein Geschenk und dann verfluche ich es wieder. Für mich ist es ein Geschenk, weil ich durch Facebook schon viele Menschen kennen gelernt habe und mich mit ihnen verabredet habe und so wunderschöne Momente entstanden sind. Dafür bin ich sehr dankbar. Ich hab mich selber ertappt, wie ich aus langeweile im Facebook am rumstöbern bin, anstatt ein Buch zu lesen oder wenn ich mit meinem Freund im Restaurant sitze und beide am Handy kleben. Zum Glück ist mir das bewusst geworden und ich hab diesen Knochen auf die Seite geschoben. Natürlich hab ich auch das meinem Freund gesagt, dass es nicht sein kann, dass wir hier sitzen, zusammen und beide kleben am Handy. Zeit und Momente zu erleben und zu geniessen ist doch so wundervoll. Sprechen miteinander und lachen zusammen. Ist doch einfach das Schönste!
    Ich will nicht über ander Menschen beurteilen oder über sie schlecht sprechen. Das ist nicht meine Art. Doch wenn ich sehe, wie Menschen im Restaurant nicht mehr miteinander sprechen und nur vor dem Handy sind, macht mir das sehr traurig und dann verfluche ich diesen Knochen. Ich hab auch schon gesehen, dass kleine Kinder schon das iPad bekommen, damit sie im Restaurant ruhig sind.
    Wo führt das hin frage ich mich…
    Ich kann nur mein Verhalten ändern und nicht das den anderen Menschen! Man kann sie darauf aufmerksam machen, bewusst machen und dafür danke ich dir für diesen Artikel!
    Liebe Grüsse Sarah aus der Schweiz

  4. liebe Bahar ich sehe dss auch so bin selber auch Coach und sehe auch so viele Angebote von anderen Menschen.
    ich brauche auch Menschen um mich diese Energie zu Spühren dieses leuchten in ihre Augen am Ende des Seminars Erfüllt mich .
    aber viele trauen sich nicht mehr raus aus ihren hüllen und möchten anonym bleiben und Online Seminar besuchen.
    Ich denke das wenn auch das Ihnen helfen kann ein kleinen Schritt in die Freiheit zu gehen.dann sollte mann es anbieten um jedem die Gelegenheit zu geben.
    Die Entfaltung der Persönlichkeit zu beginnen.
    Danke Die für deine Arbeit du bist und bleibst eine Inspiration für mich.
    lg paola

  5. Liebe Bahar, liebe alle,

    mich habe deine Zeilen, Bahar, auch sehr angesprochen. Ich bin auch voller ambivalenter Gefühle und Annahmen, was die Präsenz, das Dominieren der digitalen Welt betrifft. Sicher ist diese Entwicklung nicht aufzuhalten, Mensch und Computer werden immer mehr und näher zusammenwachsen, vermutlich irgendwann in Aumaßen, die wir nur ahnen können.
    Ich ertappe mich oft dabei, dass mich das “Internetten” einerseits oft inspiriert, beflügelt, auch befriedigt, und andererseits unruhig macht, ja, unruhig und nachdenklich. Einerseits glaube ich, dass Nähe sehrwohl auch online möglich ist; andererseits ist der Kontakt von Aug’ zu Aug’, von Herz zu Herz natürlich unersetzlich.
    Wie bereits mein Vorredner oder -schreiber sagte: Es ist nie nurch das Persönliche zu ersetzen.
    Wenn ich also einmal für mein Empfinden zu lange vor dem PC saß, gebe ich mir oft einen Ruck und bewege mich ein paar Schritte nach draußen – laufe um den Block, gehe zum Bäcker, quatsche jemanden an.

    Alles Gute wünscht
    Carolin
    http://www.seisofrei-lebenskunst.de

  6. Hallo Bahar,
    auch ich beobachte sehr oft das es bei vielen Familien so ist das man ohne Handy nicht mehr kann. Bei mir persönlich ist es so das ich mehr Freundschaften auf Facebook habe als persönlich und wenn ich unter Menschen bin so meine Probleme habe Kontakt zu knüpfen. Ich habe mich bei deinem OnlineProjekt angemeldet um viel zu verändern.
    Du bist eine wunderbare Frau und bin sehr dankbar dabei zu sein.
    Danke

  7. Liebe Bahar, mich hat der Satz berührt in dem du von echten und unechten Coaches schreibst. (Und das tut er unter anderem, weil ich mich immer wieder Frage, was ich zu geben habe und ob meine Erfahrungen und mein Wissen überhaupt jemanden interressieren, bzw. es uns Menschen auf unserem Weg hilft. Ja, natürlich tut es das, weil wir alle etwas einzigartiges zu geben haben, jede/-r einzelne.) Natürlich gibt es diejenigen, die eine Maske tragen und nur möglichst viel Geld verdienen möchten. Dennoch bin ich davon überzeugt, dass alle Coaches im Grunde echt sind, denn wenn mir einer nicht das gibt was ich von ihm möchte oder erwarte, dann lerne ich bestimmt etwas anderes aus der Begegnung. Nein, vielleicht geben nicht alle das, was sie Versprechen, doch ich bin überzeugt davon, dass auch die doofen Erfahrungen gerade viel lehren und daher ebenso wertvoll sind. Und letzten Endes geht es ja darum, dass wir alle erwachen und zu Schöpfern werden. Da ist keiner besser als der andere und dann müssen wir auch keinen Erfolg mehr haben. Jeder lernt von jedem. Kein Mensch macht keine Erfahrungen. Alle haben etwas zu erzählen. Dort in dieser Welt genügt es zu sein und dann können wir einander dankbar sein für alles was wir voneinander und aneinander lernen durften. <3 Danke dir für den Impuls!

  8. Liebe Bahar,

    … ich kann dir in vielen Teilen wirklich zustimmen, aber es gibt auch Mitbürger die nicht diese Möglichkeit
    sich frei bewegen zu können haben (behinderte Menschen) und für die ist das ein noch größer Segen…

    die können von Umarmungen und co. nur träumen, naja dank Internet gehört das auch bald der
    Vergangenheit an…

    Sg.

    michi

    wünsche noch einen wunderschönen Tag

  9. Dieselbe Frage stelle ich mir auch oft. Wenn man sich ersteinmal von allen Social-Media-Kanälen entfernt hat, spürt man, wie gut das tut! Es hat bei mir eine Weile gedauert, und sicherlich ist es für viele ein großer Schritt. Ich muss jedoch sagen, dass ich nichts vermisse. Im Gegenteil: Diverse Muskelzuckungen, die auf ein überreiztes Nervensystem hinweisen, hatte ich früher noch regelmäßig, inzwischen gar nicht mehr. Ich fühle mich viel besser, mein Tag vergeht ganz anders. Manche Dinge verlaufen etwas umständlicher, aber das merke ich kaum.

    Es heißt immer, dass Facebook und Co “praktisch” seien. Aber sind sie das wirklich? Ich will nicht verneinen, dass sie nützlich sein können, aber wir bezahlen immer einen Preis – und damit meine ich noch nichteinmal die Analyse unserer persönlichen Daten. Es macht etwas mit unserer Interaktion, wenn wir nur noch Meldungen nach Neuheit und Aufmerksamkeit sortiert vorgesetzt bekommen. Auf einmal klicken wir uns ständig von einer Neuigkeit zur anderen und haben gar nicht mehr den Nerv und die Muße, herumzustöbern – und dabei z.B. einen Blog-Eintrag von vor 8 Monaten zu finden und zu kommentieren. Was für uns relevant ist, bestimmt jemand anderes. Wir verlernen, in uns hineinzuspüren. Auf einmal habe ich nicht mehr mit den Menschen Kontakt, auf die ich Lust habe – weil ich das gar nicht mehr spüre – sondern mit denen, die gerade online sind. Ich finde das sehr “unpraktisch”.

    Ich kann nur jedem empfehlen, eine Social-Media-Pause auszuprobieren und hinter dem offensichtlich Praktischen, was wegfällt, das weniger Offensichtliche, viel Schönere zu entdecken, was sich dadurch gewinnen lässt.

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